Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen
Ausgangslage
Die Gesundheitsversorgung im Sinne von Gesundheitserhaltung und Krankheitsbewältigung hat seit jeher eine besonders hohe Bedeutung für die Unterstützung von Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen (MmiB). So sind MmiB z. B. aufgrund der eher im Lebenslauf auftretenden chronischen Erkrankungen im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung früher im Lebenslauf auf Krankenversorgung angewiesen. Allerdings werden in bestehenden Strukturen und Dienstleistungen der Gesundheitsversorgung oft die Bedürfnisse von Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung (MmIB) unzureichend berücksichtigt. Die Bedürfnislage von MmiB stellt die Systeme und Fachkräfte vor Herausforderungen, wie bspw. die Notwendigkeit individualisierter Behandlung mit einem erhöhten Zeitbedarf, deren Leistungen nicht refinanziert werden. Zudem sind Fachkräfte oft nicht für die Charakteristika dieser Bevölkerungsgruppe ausgebildet. MmiB werden neben dem Intelligenzniveau mit Einfluss auf das Lernen ebenso mit adaptiven Verhalten z. B. bei der erschwerten Bewältigung von Alltagsaufgaben wie z. B. Routinen charakterisiert. Als Lösung werden in der unmittelbaren Gesundheitsversorgung zumeist Bezugspersonen angesprochen. Dies widerspricht den Zielen des Bundesteilhabegesetztes und den Ansprüchen von ISyCARE Menschen mit Unterstützungsbedarf mehr Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Ziele und mögliche Themen
In der Nutzendengruppe werden Erfahrungen und Perspektiven von MmiB für Forschungsprojekte sichtbar gemacht. Das übergeordnete Ziel ist die direkte Einbeziehung von Nutzenden bei Entwicklungs- und Forschungsprojekten, um so die Zielgruppenpassung zu steigern, Barrieren zu senken und die Akzeptanz von Nutzenden zu erhöhen. Zu der Nutzendengruppe gehören MmiB, die Themen der Gesundheitsversorgung besprechen. Ein Hauptthema ist, wie MmiB bei der Mitwirkung von Forschungsvorhaben in ISyCare unterstützen, um partizipative Gesundheitsforschung in der Region zu langfristig zu ermöglichen.
- Persönliche und allgemeine Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem mit einer intellektuellen Beeinträchtigung,
- Identifizierung von Kommunikationsbarrieren im Gesundheitswesen von MmiB,
- Entwicklung von Ideen evtl. Strategien zur Optimierung der Gesundheitskommunikation
- Digitalisierung und Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz,
- Langfristige Ermöglichung von partizipativer Gesundheitsforschung
Mehrwert für ISyCARE
Die hohe Innovativität des Vorhabens zeichnet sich durch die Einbeziehung der Nutzenden in den Forschungsprozess aus – unter Berücksichtigung ihrer besonderen Fähigkeiten und Einschränkungen, einschließlich digitaler Barrieren.
Die Ergebnisse sind zumeist übertragbar auf Menschen mit geringer Literalität und anderen kognitiven Beeinträchtigungen wie z. B. Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen. Dadurch kann die Erreichbarkeit von entwickelter Technik erhöht werden.
Sprecher:in